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BETTA SPLENDENS

Siamesicher Kampffisch Hochzuchten

Verhalten: Kampffische sind für ihr ausgeprägtes Territorialverhalten bekannt und tragen daher auch ihren Namen. Sie sind von Natur aus Einzelgänger, welche sich nur zur Paarung treffen, nach welcher das Weibchen vom Männchen wieder vertrieben wird. Dabei übernimmt dann das Männchen die Brutpflege.

Einrichtung: Sie mögen abgedunkelte, stark verkrautete Lebensbedingungen mit wenig oder komplett ohne Strömung. Entsprechend empfehlenswert ist somit eine dichte Bepflanzung, inkl. Schwimmpflanzen, sowie eine Filterung auf minimaler Stärke, damit kaum Strömung generiert wird. Dunkler, ungefärbter Bodengrund passt super in dieses abgedunkelte Konzept (eine komplette Liste mit Empfehlungen für das erste Betta-Becken findet ihr ganz unten auf dieser Seite. Klickt dazu einfach auf "Checkliste"). Wurzeln und Steine können auch als natürliche Einrichtungsgegenstände verwendet werden. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass sich der Kampffisch nicht dazwischen einklemmen kann. Erfahrungsgemäß ist es ein weit verbreitetes Betta-Talent, sich in den unmöglichsten Ritzen einzuklemmen oder die Flossen aufzureißen.

Temperatur: Die Temperatur sollte 24-28°C betragen. Mit einem einstellbaren Heizstab ist dies sehr einfach zu garantieren.

Wasserwerte: In Bezug auf Wasserwerte sind Hochzuchten vergleichsweise anspruchslos. Wie bei allen Fischen ist ein nicht nachweisbarer Nitritwert unumgänglich. Ansonsten ist darauf zu achten, dass keine Extremwerte herrschen. 

Zusätze & Wasseraufbereiter: In der Schweiz ist das Leitungswasser im Normalfall bereits absolut fischtauglich und bedarf keiner chemischer Wasseraufbereitungsmittel. Möchte man auf Nummer sicher gehen, kann man das Leitungswasser vor dem Wasserwechsel ca. 24 Stunden abstehen lassen. In dieser Zeit würde allfälliges Chlor etc. entweichen. Eine Zugabe von getrockneten Seemandelbaumblättern (in unserem Shop erhältlich) ist immer eine gute Idee und wird von den Kampffischen sehr geschätzt. Als Alternative bieten sich auch getrocknetes Eichenlaub oder Erlenzapfen an. All diese Naturprodukte geben Huminstoffe ab und sollen eine leicht antibakterielle Wirkung haben. Als Flüssigalternative dazu bietet sich z.B. Voogle von Easy-Life an (in unserem Shop erhältlich).

Futter: Das qualitativ hochwertigste Futter für erwachsene Kampffische ist mit Abstand Lebendfutter. Am besten eignen sich lebende schwarze, weisse oder rote Mückenlarven, aber auch Tubifex und grosse Artemia sind ausgezeichnet zur abwechslungsreichen Ernährung geeignet. Wasserflöhe wie Daphnien sind ebenfalls eine gute Alternative. Ein gewisses Risiko nimmt man bei der Fütterung von lebenden Organismen immer in Kauf, sei es eine Krankheitsübertragung oder das Erwischen einer ‘schlechten Portion’, welche im schlimmsten Fall für den Betta tödlich enden kann. Dieses Risiko ist zwar äusserst klein, allerdings nicht auszuschliessen.

Frostfutter ist beinahe so gut wie Lebendfutter, der Hauptnachteil ist jedoch, dass es unglaublich schnell verdirbt und das Wasser verschmutzt, wenn es nicht sofort gefressen wird. Entsprechend ist es wichtig, sparsam zu füttern und zu beobachten, dass die ganze Portion gefressen wird.

Auch Trockenfutter eignet sich zur Kampffischfütterung, solange man gewisse Punkte beachtet:

  • Hoher Proteinanteil

  • Hauptsächlich aus tierischen Bestandteilen

  • Verdirbt nicht allzu schnell

Viele Züchter verfüttern das Granulatfutter von Dr. Bassleer (in unserem Shop erhältlich). Die meisten mischen die drei Sorten “Regular”, “Forte” und “Garlic”. Einige verwenden die Sorte “Cavar” zur Anfütterung ihrer Zuchttiere, oder einfach zur Abwechslung als hochwertigen Snack. Dennerle Betta Booster hat ebenfalls eine kampffischverträgliche Zusammensetzung. Als Snack eignet sich auch gefriergetrocknetes Futter, wie z.B. FD Calanus von Dennerle. Alternativ scheinen Söll Organix Pellets ebenfalls beliebt zu sein. Atison's Betta Pro und Atison's Betta Food sind weitere Optionen, die gerne von Betta gefressen werden, jedoch nicht unbedingt die hochwertigsten Inhaltsstoffe haben.

Aquariengrösse: Überleben können Kampffische bekanntlich bereits in Kleinstgefässen, komplett ohne Filterung oder Einrichtung. Dies bedeutet aber bei weitem nicht, dass sie eine grössere, strukturierte Behausung nicht nutzen und geniessen. Für die dauerhafte Haltung empfehlen sich für die meisten Flossenformen Aquarien ab ca. 20L. Weil Kampffische Labyrinther sind - diese Fische entwickeln ein zweites Atmungsorgan, mittels welchem sie atmosphärische Luft atmen können -, müssen sie zwingend regelmässig an die Wasseroberfläche schwimmen, um Luft zu holen.


Langflossige Formen wie Halfmoon oder Doubletail-Halfmoon tendieren dazu, mit zunehmendem Alter “schwerere” Flossen zu bekommen, was mit einem grösseren Kraftaufwand beim Schwimmen einhergeht. Empfohlen wird daher für diese eine etwas kleinere Beckengrösse, bzw. vor allem kleinere Beckenhöhe führt. Je höher das Becken ist, desto anstrengender ist es für den Fisch, Luft zu holen. Somit ist eine Beckenhöhe von mehr als 25-30cm für Langflosser nicht empfehlenswert.


Kurzflossige Rassen hingegen haben weniger Flossenvolumen herumzutragen und können problemlos auch in etwas grösseren Becken gehalten werden.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass je schwimmfreudiger ein Fisch ist, desto mehr Platz wird auch genutzt. Für Fische mit viel Flossengewebe empfiehlt sich daher eine Beckengrösse von 20-35L, für solche mit weniger Flossengewebe 25-50L.


Giant sollten in Aquarien mit mindestens 30-60L gehalten werden.

Dazu sollte gesagt sein, dass diese generellen Empfehlungen auf den jeweiligen Fisch angepasst werden sollten. Viele Fische werden im höheren Alter etwas träger, manche liegen irgendwann die meiste Zeit am Boden. Zu diesem Zeitpunkt sollte man den Wasserstand so weit absenken, dass der Fisch möglichst mühelos zur Wasseroberfläche gelangen kann. 

Vergesellschaftung: Die einzige generell vertretbare Vergesellschaftungsempfehlung für Hochzuchtkampffische ist die Einzelhaltung, komplett ohne andere Fische. Schnecken sind normalerweise absolut problemlos. Garnelen können je nach Charakter des Kampffisches als Snack enden, oder auch ignoriert werden.

Checkliste
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